Während andere auf den Ski stehen und die Skipisten runtersausen, heisst es für mich dieses Jahr Pause zu machen und meine operierten Füsse zu schonen. Einen Teil unserer Sportferien haben wir daher dieses Jahr in Nizza verbracht. Nizza Anfang Februar ist mild, sonnig, friedlich, ruhig und leer von vielen Touristen, die die Stadt sonst im Sommer überlaufen. Den Winter an der Côte zu verbringen, das haben im 18. und 19. Jahrhundert schon die Engländer entdeckt. Die Côte präsentiert sich in den Wintermonaten in ihrer ganzen Schönheit. Die Temperaturen sind bereits um die 15-18° C. Es ist trocken und sonnig. Manchmal bläst ein leichter Wind. Die Windjacke und die Sonnenbrille gehören dann einfach zur Ausrüstung dazu.
Wir hatten einfach Zeit, um zu geniessen, erholen, spazieren und Dinge zu tun, für die es im Sommer zu heiss ist. Einfach sein, dem rauschen des Meeres zu hören, dem Treiben an der Promenade des Anglais zuschauen, die Nase in die Sonne strecken. Mehr brauche ich nicht. Die Tage so zu verbringen hier und da einen Espresso zu trinken, einen Apéro zu nehmen, ein Glacé zu schlecken oder ein Crêpe zu essen, Glück pur.
Sentier Littoral von Beaulieu sur Mer nach St. Jean-Cap Ferrat
Im den Wintermonaten lässt sich die Stadt und die Côte auch gut erkunden. Wir haben uns eine 7-Tage-Pass für 15 Eur gegönnt und sind mit dem Bus und Tram nicht nur in der Stadt rumgekurvt, mit dem Ticket kommt man bis St. Jean-Cap Ferrat, wo es nochmals ein Stück ruhiger und entspannter zugeht. Ein besonderes Highlight nicht nur im Winter sind die Sentier Littoral. Es sind Spazier- oder Wanderwege der Küste entlang. Wir sind mit dem Bus nach Beaulieu sur Mer gefahren und dann von dort zu Fuss bis nach St. Jean-Cap Ferrat und von dort um die kleine Halbinsel gelaufen. Der Einstieg in den Sentier Litoral ist gut ausgeschildert. Der Weg ist ein einfacher Spazierweg und bietet wunderbare Ausblicke auf die Küste und das Meer. Diese Ausblicke berühren mein Herz und ich kann mich einfach nicht satt sehen. Weil das Blau in Blau einfach atemberaubend schön ist. Und dafür steht ja die Côte d’Azur.
Das ist wohl der Grund, dass diese Gegend oft in Hollywood-Filmen als Kulisse dient, z.B. in Fifthy Shades of Grey oder in der Netflix Serie Emily in Paris als sie einen Ausflug nach St. Tropez macht – das aber für Kenner St. Jean-Cap Ferrat ist. Egal, die Gegend ist einfach wunderschön und im Winter wunderbar ruhig. Nach dem Spaziergang um die Halbinsel sind wir dann in einem Restaurant – nicht unten an der Hafenpromenade, aber oben an der Hauptstrasse eingekehrt und haben dann den Bus von dort wieder zurück nach Nizza genommen.
Erkundungstour zur russischen Kathedrale und zum Kloster Cimiez
In Nizza selber haben wir auf unseren Erkundungstouren und Steifzügen durch die Stadt die Russische Kathedrale St. Nikolas besucht und das Kloster Cimiez. Neben Engländern gibt es auch viele Russen in Nizza. Auch sie haben die Côte d’Azur bereits im 19. Jahrhundert wegen ihres milden Klimas und der schönen Landschaft entdeckt. Die russische Kathedrale sei eines der meistbesuchten Wahrzeichen von Nizza, so heisst es. Sonntags und wahrscheinlich speziell im Winter ist es sehr ruhig.
Das Kloster Cimiez wurde ursprünglich im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen gegründet und ist heute ein Franziskanerkloster mit einem kleinen Museum, das die strenge franziskanische Lebensweise im Laufe der Jahrhunderte mit antiken Kunstwerken, Fresken und Dokumenten erklärt. Der schöne Garten bietet einen atemberaubenden Blick auf Nizza, den Château-Hügel und das Meer. Gleich neben dem Kloster befindet sich das Musée Matisse in einem schönen Garten angelegt, auch ein absolutes Highlight. Besonders schön ist die Fahrt mit dem Bus durch die schöne Wohngegend hoch zum Kloster.
Nizza im Februar perfekt für Erholung und Entspannung
Wir haben jeden Tag das herrliche Wetter genutzt für unsere Spaziergänge durch die Stadt und am Meer entlang. Manchmal reicht es aber auch einfach auf dem Balkon zu sitzen und die unvergleichliche Aussicht zu geniessen. Die Sonne scheint ab dem Mittag auf den Balkon und wärmt bereits. Bei einem guten Buch oder einfach mal nichts tun, so kann ich mich wunderbar erholen, die Gedanken schweifen lassen und abschalten. Nizza bleibt einfach mein Kraftort.
Nizza bietet ab Mitte Februar dann wieder mehr Trubel. Dann beginnt nämlich der bekannte und beliebte Carneval de Nice. Und in Menton findet das alljährliche Zitronenfest statt. Den Carneval habe ich zum letzten und auch einzigen Mal vor 26 Jahren erlebt. Wagen sind mit riesigen Figuren geschmückt und an ganz unterschiedlichen Corsos ziehen dies Wagen durch die Stadt. Grosse Tribünen werden dafür auf dem Place Massena aufgebaut. Ein grosses Ereignis für die Stadt. Am Zitronenfest selber war ich noch nie, aber auch das zieht jedes Jahr tausende Schaulustige an.