Ein Wochenende am Meer – und weshalb alles leicht ist

Im August war ich noch voll im Ferienmodus – gestartet sind wir in den Monat mit den Tagen am Gardasee. Nochmals Zweisamkeit, entspannen, erholsame Tage im schönen Italien mit feinem Essen und gutem Wein. Im Büro ging es gemächlich zu – Ferienstimmung und meine Süsse war noch beim Papa. Und beendet haben wir den Monat und wohl den Sommer mit 2 Tagen am Meer in Nizza. Ein Kraft-Tank-Energie-Auflade-Wochenende in meinem 2. Zuhause. Wir waren an der Promenade des Anglais am Castel Plage – einem Privat-Strand vor allem bei Schwulen beliebt und haben einfach nichts getan. Gelesen, gebadet, geredet, gesünnelet und genossen. Es war perfekt. 2 Tage Sommer, Sonne, Meer – mehr brauch ich nicht. Abends sind wir in unser Lieblingsrestaurant und haben Moules et Frites gegessen. Und am Sonntag sind wir nach dem Aufstehen nach Villefranche gejoggt. Erst abends sind wir wieder heimgefahren. Das Wochenende war wunderbar erholsam.

Mitte August ging die 2. Klasse los und meine Süsse war recht aufgeregt. Aber sie ist toll gestartet. Halt schon ne Grosse. Die Abläufe sind jetzt bekannt, die Klassenkameradinnen und –kameraden kennt sie und sie läuft wieder mit den Nachbarsmädchen in die Schule. Halleluja und bin ich dankbar. Ich begleite sie nur noch kurz nach draussen – sage Tschüss und sie marschiert los. Ich bin schon sehr stolz auf meine Süsse. Und ich hoffe, dass sie sich weiter so entwickelt.

Gute Vorsätze bis Ende Jahr

Ich habe einiges neu angefangen, zusammen mit dem neuen Schuljahr. So habe ich mir vorgenommen wieder mehr Sport und Fitness zu machen und auch mit dem monatlichen MBSR-Training begonnen. Dieser Moment der Ruhe mit Meditation, Gedanken und Yoga hat mir im August geholfen mich ganz auf den Augenblick zu fokussieren. Einfach mal eine Stunde praktisch ohne Gedanken nur für mich. Zeit für keine Gedanken. Zeit einfach am Körper zu arbeiten, hineinzuhören wie es gerade ist und zu spüren, dass es eben gerade gut ist. Ich freue mich bereits auf den nächsten MBSR-Moment. Im Alltag mache ich seit 4 Wochen neu Pilates. Auch dort erstaunt mich im Moment noch, dass ich eine Stunde lang Körperarbeit machen kann ohne gross zu denken oder abzuschweifen und ich spüre bereits wie gut mir diese Bewegungen tun. Wie ich sicherer, stärker und stabiler im Rumpf werde. Gleichzeitig habe ich mein Jogging-Programm intensiviert und gehe nun 2-3 Mal die Woche meine Runden drehen in der Reussebene. Ich habe dies jetzt 4 Wochen durchgezogen und bereits stellt sich eine schöne Routine ein und mein körperliches Wohlbefinden ist gestiegen.

Wenn man versteht wie man sich verhält, kann man entsprechend lenken und dirigieren.

Nach den Sommerferien sind nun alle wieder zurück bei der Arbeit – erholt und voller Energie. Bei meiner Arbeit merkt man auch, dass alle wieder mit Volldampf das 2. Halbjahr in Angriff nehmen. Und ich muss mir im Arbeitsumfeld noch einige strategische Gedanken machen, wie ich mich selber positioniere und wohin ich in den nächsten 6 Monaten noch gehen rsp. welche Prioritäten ich setzen möchte. Ich lerne beständig – wie ich mich in der Organisation orientiere, welche Vorgaben nun mal im Grossunternehmen vorgegeben sind, wie ich mich da einbringen oder dort zurücknehmen kann. Es waren Monate der Eingewöhnung seit April. Die groben Rahmenbedingungen stimmen für mich als Mami. Homeoffice und das 80%-Pensum sind mir wichtig, damit ich genügend Zeit für meine Süsse habe und doch eine Tätigkeit in der ich gefordert und gefördert werde. Grundlegend habe ich mir in den letzten Tagen aber Überlegungen zu meinem Verhaltensstil und dem von anderen gemacht. Wer bin ich im Beruf, wer bin ich privat? Nur allein diese Erkenntnis bestätigt auch meine Sicht von mir – über die Adjektive, wer ich denn bin – habe ich hier schon einige Male geschrieben. Zusammengefasst zeigen die Adjektive meinen Verhaltensstil. Ich weiss jetzt, weshalb ich mich wann wie einbringe oder weshalb ich wann wie reagiere. Und das konnte bereits erfolgreich umsetzen – wenn man versteht wie man ist, kann man sich entsprechend einbringen und lenkend in die richtige Richtung dirigieren. Geholfen bei meiner Selbsterkenntnis hat mir mein Schatz und ein Buch, das er mir freundlicher weise geschenkt hat.

Es darf auch leicht sein

Im Moment läuft es gerade sehr ruhig. Sozusagen im Westen nichts Neues – und wenn alles so im Fluss ist, fehlen einem manchmal etwas die Worte. Alles ist im Fluss – keine gröberen Probleme im Job, kein Streit wegen der Betreuung oder der Scheidung – die ist ja durch. Kein Stress sonst wo, die Beziehung ist im Fluss, wir verbringen schöne Momente zusammen, aber auch mit vielen Freunden und Bekannten. Wir sind offen und knüpfen schnell Kontakte. Ja, wir fühlen uns wohl zusammen. Und das sich wohl fühlen, trifft auch auf mich alleine zu. Ich fühle mich wohl, geerdet, ruhig, bei mir und reagiere gelassener auf Dinge, die mich vor einigen Monaten noch völlig aus der Bahn geworfen hätten. Ich weiss wer ich bin, ich kenne meine Grenzen, habe eine klare Meinung und vertrete diese. Das gibt mir ein Gefühl der Stärke ohne zu kämpfen. Ich bin bei mir. Ja, es ist gerade leicht. Und es darf leicht sein. Nach Jahren, die gespickt waren mit Problemen, Schmerz und Tränen, ist dieses Gefühl der Leichtigkeit, des Angekommen seins und des inneren Friedens – wunderschön und gleichzeitig nicht fassbar.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.